Denn nicht nur sichtbar stellt die Corona-Pandemie ein Risiko für uns dar, klar wahrzunehmen durch Schutzmaßnahmen wie Gesichtsmasken und Plexiglasscheiben in Geschäften – auch hinter den Fassaden, oder besser: in Wänden haben sich durch die Pandemie drastische Risiken aufgebaut.
Der Shutdown im öffentlichen und privaten Leben hat dazu geführt, dass Schulen, Sportstätten, Hotels, Pensionen, genauso wie privaten Gästezimmer monatelang nicht genutzt wurden. Wochenlang stand dort das Wasser in den Zuleitungen zu den Duschen.
Leider schon im Normalbetrieb überschreiten, laut Gesundheitsämtern, über 30% aller öffentlich genutzten Gebäude die Grenzwerte für Legionellen: diese können im schlimmsten Fall eine gefährliche Lungenentzündung verursachen, die in 10-15% aller Fälle tödlich endet. Ähnlich gefährlich also wie das Coronavirus. Jedes Jahr sterben allein in Europa tausende Menschen an der sogenannten Legionärskrankheit.
Der Stopp jeglichen Wasserverbrauchs in den Duschen in vielen Gebäude und Wohnungen während des Covid-19 Shutdowns führt nun dazu, dass sich die Legionellen dort ungestört vermehren konnten, sich im sicheren Biofilm im Leitungsnetz einnisten und kritisch hohe Konzentrationen für den menschlichen Organismus erreichen können.
Dabei sind Legionellen nicht die einzigen Krankheitserreger, die aus dem öffentlichen Leitungsnetz in unsere Gebäude gespült werden. In dem Mix aus bis zu 200 Millionen Keimen pro Liter Stadtwasser können sich nebst Pseudomonaden und Viren auch Einzeller wie beispielsweise Amöben befinden, die allesamt durch ihr gemeinsames Erscheinen eine hohe Bedrohung für unsere Gesundheit darstellen.